Ich bin examinierte Kinderkrankenschwester und habe nach meiner Ausbildung viele Jahre im ambulanten Pflegebereich gearbeitet. Aufgrund einer chronischen Erkrankung kann ich meinen Beruf leider nicht mehr ausüben und bin nun seit vielen Jahren Hausfrau und Mutter einer Tochter.
Ich bin sehr ländlich, am Rand des Ruhrgebietes, aufgewachsen und in meinem Elternhaus hat eine regionale und vollwertige, ausgewogene Ernährung immer eine wichtige Rolle gespielt. Der Gang zum Bauernhof um Milch zu holen war für uns immer etwas Besonderes, hatten wir dort doch auch immer Zeit um die Kühe zu besuchen und ein bisschen Bauernhofluft zu schnuppern. Die Liebe und die Achtung zur Natur wurden uns von Kindesbeinen an vermittelt, wozu auch meine Großeltern einen großen Beitrag leisteten.
Während der Jugoslawienkriege wurden auch in unserem Dorf viele Flüchtlingsfamilien und alleinstehende junge Männer untergebracht, was leider auch schon damals, das Dorf spaltete. Wir haben uns damals ehrenamtlich mit um die Geflüchteten gekümmert und für uns war es eine Selbstverständlichkeit, dass man diesen Menschen Schutz und Sicherheit geben muss. Durch die Nähe zum Ruhrgebiet und die angrenzenden Zechen sind wir in einem sehr bunten Strauss aus Kulturen, Nationalitäten und den dazugehörigen Bräuchen und Sitten aufgewachsen und ich habe dies immer als Bereicherung empfunden.
Seit gut zehn Jahren wohnen meine Familie und ich nun in Emmendingen und die Themen Klimaschutz und Umweltzerstörung haben uns immer schon beschäftigt, allerdings gab es auch Zeiten der Frustration, weil politisch zwar viel versprochen wurde und wird, aber leider viel zu wenig davon umgesetzt wird. Mein Schlüsselerlebnis selber aktiv zu werden, und dies nicht nur in den eigenen vier Wänden, war der Tag an dem ich unsere Tochter in Freiburg von der Schule abholen wollte und mitten in einer Demo der Fridays for Future landete. Die Power und Kraft der jungen Menschen die sich mit soviel Kraft und Stärke für eine lebenswerte Zukunft einsetzen hat mich emotional tief berührt und mich nicht mehr losgelassen.
Seit einigen Jahren bin ich Mitglied der Klimafit Initiative in Emmendingen und verbringe zudem gerne viele Stunden im Gemeinschafts-/Genussgarten am Brettenbach. Zudem bin ich bei den XR Freiburg aktiv und habe im letzten Jahr zahlreiche Schichten im Klimacamp Freiburg übernommen. Dort habe ich nicht nur sehr viele menschlich kostbare Erfahrungen sammeln können, sondern auch die Gemeinschaft und den Willen, die Welt zu einem sozial gerechten Ort zu ändern,erleben dürfen.
Gemeinsam mit unserer Tochter habe ich im letzten Jahr einige Tage im Camp bei Lützerath verbracht und auch dort eine ganz andere Art der Zusammenlebens kennen lernen können.
All diese Erfahrungen und Erlebnisse begleiten mich und sind meine Motivation auch hier vor Ort in Emmendingen meinen Teil dazu beizutragen, dass wir gemeinsam die notwendige sozial ökologische Transformation angehen um unseren Planeten und auch unsere Stadt lebenswert zu erhalten. Wir stehen vor einer gewaltigen Aufgabe, die wir nur gemeinsam schaffen können von daher werde ich mich dafür einsetzen, dass Emmendingen eine transparente Stadtpolitik bekommt, in der die Bürger*innen gehört und einbezogen werden, Konzepte endlich umgesetzt werden und wir endlich ins Handeln kommen. Dabei ist es dringend notwendig, die vorherrschenden und veralteten Strukturen der bisherigen Stadtpolitik zu verändern!
Nicht durch Verbote und Zwänge, sondern mit Mut und Kreativität, neue Ideen und Ansätzen in denen sich die Bürger*innen wiederfinden können!