Jörg Zimmermann

Ich bin geboren und aufgewachsen in Kollmarsreute, so wie meine Generationen vor mir. Aus familiären Gründen sind wir 1998 nach Bayern gezogen. Dort habe ich meine Ausbildung zum Schreiner absolviert und meinen Zivildienst im Kindergarten geleistet. Danach bin ich durch Deutschland gereist und habe in verschiedenen Umweltbewegungen reingeschnuppert.

Waldbesetzungen waren hierbei ein sehr berührendes Thema für mich. In Wäldern zeigt es sich was wir eigentlich brauchen und was wir mit unserer Lebensweise zerstören. So habe ich mich auch die längste Zeit mit dem Hambacher Forst und dem Rheinischen Klimacamp beschäftigt. Hier wurde auch aus einer Umweltbewegungen immer mehr eine Klimagerechtigkeitsbewegung. Durch die internationalen Einflüsse wurde es stark, dass wir nur einen Planeten haben und der brennt.

Auf meinen Reisen habe ich gemerkt wie wichtig Infrastruktur ist und Umsonstökonomie war bei mir immer auch ein begehrtes Thema. Vor allem in unserer Überflussgesellschaft ist es leicht von dem zu leben was eh schon da ist. So wollte ich als ich 2018 wieder zurück nach Kollmarsreute gekommen bin etwas dauerhaftes aufbauen und die Umsonstökonomie anderen Menschen nahe bringen.

2020 war es soweit und ich habe den Umsonstladen in Kollmarsreute eröffnet. Seit dem ist der Umsonstladen stetig am wachsen und bietet Gelegenheit den Leuten an Sachen zu kommen, egal ob reich oder arm, die sonst eh nur rumliegen würden. Für viele Menschen ist der Umsonstladen auch schon ein Treffpunkt geworden und bietet einigen Menschen Gelegenheiten in den Austausch zu kommen, die sich sonst nicht begegnen würden.

Ich weiß wie Kollmarsreute früher aussah und es wird immer mehr zur reinen Wohnsiedlung. Ich würde mich gerne einsetzen für mehr soziale Begegnungen. Viele denken oft es scheiter am Geld, doch meist braucht es einfach nur einen Ort und die Menschen beleben ihn dann von selbst.